Viele Menschen machen im Zusammenhang mit ihren Behinderungen negative Erfahrungen in Ärzt*innenpraxen oder in Krankenhäusern. Noch immer sind viele Behandlungsorte nicht barrierefrei gestaltet. Auch der Umgang einiger Ärzt*innen mit Menschen mit Behinderungen ist oftmals von Berührungsängsten geprägt. Es ist daher ein wichtiger Teil der Ausbildung im Medizinstudium, dass Behinderungen und der Umgang damit thematisiert werden.
Im Zuge dessen konnten wir am 05.06.2024 18 Studierende der Medizin für einen Workshop im ZsL begrüßen. Die Studierenden des 5. Semesters haben bereits in einem zweitägigen Praktikum formales und inhaltliches Wissen zu Behinderungen im medizinischen Kontext erlangt. Nun haben die Kolleg*innen im ZsL ihnen auch Einblicke aus der Betroffenenperspektive gegeben.
Der Schwerpunkt des Workshops lag auf vier Selbsterfahrungsstationen und Gesprächen. Die Studierenden konnten mit Rollstühlen einen Parkour fahren, mit verbundenen Augen und Blindenstock durch den Gang navigieren, und mit den ZsL-Mitarbeiter*innen ins Gespräch kommen. Themen waren dabei Mobilitätseinschränkungen, Sehbehinderungen und die gynäkologisch Versorgungen für Frauen mit Behinderungen. In einer Abschlussrunde wurden die gemachten Erfahrungen reflektiert und es war Raum für letzte Fragen.
Wir sind sehr zufrieden mit der Veranstaltung und freuen uns, dass die Studierenden großes Interesse gezeigt haben. Hoffentlich konnten sie viel für ihre spätere Berufspraxis mitnehmen.